Haben Sie beruflich mit Mundgesundheit zu tun?

Monday 16 August 2010

Ist Fluorid schädlich?

Nein, Fluorid in Mundhygieneprodukten ist nicht schädlich. Ganz allgemein erfüllen Fluoride in Mund- und Zahnpflegemitteln drei wichtige Funktionen für die Erhaltung der Zahngesundheit.


• Sie fördern die Remineralisation beginnender Kariesschäden, also die Wiedereinlagerung von Schmelzbestandteilen in den Zahn, und verhindern dadurch die Entstehung von behandlungsbedürftigen „Löchern“. Ein beginnender Schaden ohne Einbruch der Zahnoberfläche kann durch die Anwendung von Fluoriden vollständig geheilt werden.

• Bakterien im Zahnbelag (Plaque) wandeln Zuckerbestandteile der Nahrung in Säuren um, die den Zahnschmelz auflösen. Fluoride werden in den äußersten Schichten des Zahnschmelzes eingelagert und machen ihn widerstandsfähiger gegen diese Säureangriffe.

• Weiterhin hemmen einige Fluoridverbindungen den Stoffwechsel dieser Plaquebakterien und reduzieren so die gefährliche Säureproduktion.

In der Wissenschaft ist unumstritten: Fluoride haben eine zentrale Rolle in der Kariesprophylaxe. Allerdings gibt es verschiedene Fluoridverbindungen. Man unterscheidet:

• anorganische Verbindungen wie Natriumfluorid, Natriummonofluorphosphat und Zinnfluorid

• organische Verbindungen, die Aminfluoride.

Die elmex Aminfluoride sind organische Fluoridverbindungen, die für besonders wirksamen Kariesschutz sorgen. Dies kommt durch ihre chemische Struktur zustande: Die Aminfluoride haben Netzmittelcharakter. Dadurch lagern sie sich besonders gut an den Zähnen an und fördern die Ausbildung einer fluoridhaltigen Deckschicht, die ihrerseits den Zahn bei Säureangriffen sehr effektiv schützt. Gleichzeitig wird die Oberflächenspannung des Speichels herabgesetzt, und das Fluorid erreicht auch enge Zahnzwischenräume und Fissuren - also genau die Orte, an denen Karies meist beginnt.

Es gibt Gegner der Kariesprophylaxe mit Fluoriden. Seit vielen Jahren versuchen sie, die Verwendung von Fluoriden in der Zahnheilkunde mit den unterschiedlichsten Argumenten zu diskreditieren. Diese Argumente sind wissenschaftlich nicht im Mindesten haltbar.

Eine akute tödliche Fluoridvergiftung kann theoretisch bei der Aufnahme von mehreren Gramm Fluorid eintreten. Solche Fälle sind aber extrem selten und hätten z. B. früher in der Aluminiumindustrie eventuell auftraten können, wo Fluoride in großen Mengen verarbeitet wurden. Durch Zahnpasten (Fluoridgehalt je Tube bis ca. 150 mg) ist eine solche akute, tödliche Vergiftung buchstäblich nicht möglich.

Im Falle von Natriumfluorid tritt eine akute Giftigkeit erst bei einer Dosis ein, die etwa 200mal über der kariesprophylaktisch wirksamen Dosis liegt. Aminfluoride sind noch ungefährlicher als z. B. Natriumfluorid.

Zum Vergleich: Bei Fluoriden ist das Verhältnis der in der Kariesprophylaxe wirksamen Menge zur toxischen Menge größer als 1:1000. Bei Kochsalz, das wir täglich in Mengen bis zu 8 bis 10 Gramm zu uns nehmen, ist das Verhältnis von nützlicher zu schädlicher Menge viel ungünstiger. Die tödliche Dosis Kochsalz beträgt etwa 200 Gramm. Das Verhältnis ist also in diesem Fall nur 1:20; der Sicherheitsabstand ist weit geringer.

Fluorid-Ionen reichern sich im Körper nicht an. Bei regelmäßiger Fluoridanwendung wird vom Körper nicht benötigtes Fluorid innerhalb weniger Stunden wieder ausgeschieden. Eine eventuelle mutagene, karzinogene oder teratogene Wirkung der Fluoride wurde in zahlreichen Untersuchungen überprüft. Sie ist bei den zur Anwendung kommenden Mengen nicht im Mindesten gegeben.

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